
Gewinnerin des SPIEGEL Buchpreises

Sadie Smith - 34, skrupellos, verführerisch, ehemalige FBI-Agentin - wird von einem namenlosen Auftraggeber in eine entlegene Gegend in Südfrankreich geschickt. Ihr Auftrag: Sie soll eine Kommune anarchistischer Umweltaktivisten infiltrieren, die im Verdacht steht, Anschläge verübt zu haben. Sadie blickt zunächst mit Verachtung auf die Idealisten und die französische Provinz mit ihren verschlafenen Dörfern und Höfen. Doch dann gerät sie in Kontakt mit Bruno Lacombe, dem Vordenker der Gruppe. Bruno lehnt die Zivilisation ab, er lebt in einer Neandertalerhöhle und sieht die Rettung der Menschheit in der Rückwendung zu ihren Ursprüngen. Die Auseinandersetzung mit ihm lässt Zweifel in der eigentlich so abgebrühten Sadie keimen, und sie, die die Fäden in der Hand zu halten glaubte, gerät mehr und mehr in seinen Bann.
Eine provozierende Agenten-Story im Spannungsfeld von Gesellschaftskritik, Aktivismus und Politik.
«Das Elektrisierende an diesem Roman ist die Verknüpfung von aktueller Politik mit einer dunklen Gegengeschichte der Menschheit. Kushners aufregende Ideen haben uns mitgerissen. Der ganze Roman ist ein tiefgründiger, unwiderstehlicher Pageturner.» Die Booker-Prize-Jury
«Rachel Kushner erfindet den Spionageroman auf coole, hochintelligente Weise neu.» Hernán Díaz
«Rachel Kushner ist die aufregendste Autorin ihrer Generation.» Bret Easton Ellis
#2

Nominiert für den SPIEGEL Buchpreis 2025
Als einer von wenigen westlichen Autoren fuhr Szczepan Twardoch immer wieder an die Front in der Ukraine. Er brachte Material, war unterwegs mit Soldaten, sah die Schrecken des Krieges, war in Gefahr. Seine Erfahrungen hat er zu einem Roman verdichtet, der den Geist der Bücher von Remarque, Jünger oder Hemingway atmet.
Kon geht in den Krieg. Er meldet sich freiwillig zur ukrainischen Armee und erlebt bald die Wirklichkeit, den Kontrast vom reichen Kyjiw zum desolaten Donbass, die Kluft zwischen offiziellen Bildern und den wahren Zuständen der Armee mit Gleichgültigkeit, Vetternwirtschaft. An vorderster Front, der Nulllinie, in einem vom Dnipro abgeschnittenen Flecken Erde, suchen er und seine Gefährten nach dem Sinn, dem Licht, zwischen Drohnen, Verletzten und dem Tod. Hier, an der Nulllinie, bekommen Brüderlichkeit und Mut eine neue Bedeutung, Vernunft weicht der Intuition, Aberglaube dem Wissen. Es gibt Freiwillige und solche, die nie kämpfen wollten, und als einzige Verbindung zur alten Welt das Internet über Starlink. Kon denkt an seinen Großvater, der im Weltkrieg kämpfte, sucht auch bei seiner Geliebten Zuja der Verzweiflung zu entfliehen - und ahnt immer mehr, dass dieser Krieg für ihn nie enden wird.
Der Kampf ist ein Lebensthema im Werk Szczepan Twardochs. Hier erzählt er den gegenwärtigen Krieg in Europa mit bestechender Authentizität wie mit epischer Wucht, blickt, mit Thukydides, in ein 21. Jahrhundert im Zeichen des Krieges. Eine existenzielle Reflexion über Gewalt, Mut, Freiheit und das Menschsein.
#3

Irene Solàs neuer Roman: Ein wundersamer Hexensabbat, ein wildes Fest der Schwesternschaft
Alle Frauen, die in dem abgelegenen Bauernhaus in den Pyrenäen jemals geboren wurden oder gestorben sind, versammeln sich am Todestag der uralten Bernadeta zu einem Fest. Auf dem Herd schmort ein Zicklein, Wölfe heulen ums Haus, der Teufel ist nicht weit. Und man erinnert sich an einen Schwur: Nie wieder wird ein Mann dieses Haus betreten. - Irene Solà übertritt alle Grenzen des Erzählens und verbindet Legenden der Pyrenäen, Szenen aus dem Bürgerkrieg und katalanische Märchen zu einem wilden und sinnlichen Totentanz.
#4

Mit blinkenden Warnlichtern fährt die Erzählerin, eine namenlose Schriftstellerin, an den Straßenrand, als ein unerwarteter Anruf sie erreicht. Am Apparat ist ein gefeierter Theatermacher, der sie für sein neuestes Vorhaben zu gewinnen versucht ein in den Tropen angesiedeltes Stück, die Rekonstruktion eines Falls. Wenige Wochen später bricht sie auf, um sich der Theatergruppe auf ihrem Gang ins tiefe Innere des Urwalds anzuschließen. Dorothee Elmiger erzählt eine beunruhigende Geschichte von Menschen und Monstren, von Furcht und Gewalt, von der Verlorenheit im Universum und vom Versagen der Erzählungen.
#5


Als sie das erste Mal eine Frau küsst, ist sie zurückhaltend, verunsichert. Doch mit jedem weiteren Kuss findet sich die Protagonistin in Play Boy immer mehr in ihr neues Leben ein. Nach Jahrzehnten der Ehe mit ihrem Mann und der Erziehung des gemeinsamen Sohnes trennt sie sich von dem vermeintlichen Familienidyll. Und mit jedem Möbelstück, das sie hinter sich lässt, jedem Hemd, das sie entsorgt, legt sie Schicht um Schicht die heterosexuellen Prägungen ab. Sie führt erste Beziehungen mit Frauen, die gegensätzlicher nicht sein könnten, lernt auf andere Weise zu lieben, blickt mit neuen Augen auf ihr Aufwachsen innerhalb einer renommierten französischen Familie als Kind zweier verarmter Drogenabhängiger; auf ihren Beruf als Strafverteidigerin und die Ehe mit ihrem Ex-Mann - um im Kern eine neue Körperlichkeit zu entdecken: den Körper als Ausweg aus gesellschaftlichen Standards und als Medium der Empfindungen, um Lust zugleich zu bereiten und zu empfangen.
Mit sprachlicher Wucht und entwaffnender Ehrlichkeit bricht Constance Debré mit den Tabus über Geld, Ehe, Sex, Lust und Häuslichkeit.

Die unvergessliche Reise eines trauernden Sohns zum Grab des Vaters
»Sohn ohne Vater« erzählt auf mitreißende, eindringliche Weise von einem trauernden Sohn, vom Zusammenhalt einer Familie, der trügerischen Erinnerung und einer Reise in ein fremdes Land - zur Mutter und zum toten Vater.
Es ist früh am Morgen, als die Mutter anruft, um ihm zu sagen, dass sein Vater gestorben ist. Der Erzähler weiß nicht, was er tun soll. Er ist allein in seinem Schmerz. Wer kann ihm helfen, wer ihn trösten? Nach und nach wird ihm klar: Er muss in die Türkei. Er muss zu seiner Mutter, muss sie stützen - und am Grab des Vaters stehen, um sich von ihm verabschieden zu können.
Der Erzähler, ein Schriftsteller aus Kiel, leidet unter Flugangst. Er bittet zwei Freunde, ihn mit dem Wohnmobil mitzunehmen. Gemeinsam planen sie die Reise: über Linz, Szeged und Edirne bis nach Edremit und zurück. Über fünftausend Kilometer. Es ist der Beginn eines abenteuerlichen, fiebrigen Roadtrips quer durch Europa, der geprägt ist von den flirrenden Erinnerungen an den Vater und seine vielen Leben: an den Ehemann, an den Akkordarbeiter, an den Geschichtenerzähler oder den Siebzigjährigen, dessen gefärbte Koteletten eine ganze Feriensiedlung in Aufruhr versetzen konnten.
Mit seinem neuen Roman stellt sich Feridun Zaimoglu die Frage, wie wir jene erinnern, die uns am nächsten stehen und uns doch manchmal seltsam fremd erscheinen, die uns lieben und prägen, um die wir uns sorgen - und die wir trotz allem irgendwann einmal gehen lassen müssen.
#8

#9

Ein optimistisches Buch über traurige Abschiede: Leif Randt erfindet das Coming-of-Middleage.
Marian Flanders, 41, verkauft in seiner Westberliner Boutique die vielleicht schönste Kleidung der Welt, aber finanziell erfolgreich ist der Kenting-Beach-Store nur selten. Als seine Mutter Carolina - ein einst ikonisches Fotomodell - nach langer Krankheit verstirbt, richtet Marian eine alternative Trauerfeier für ausgewählte Gäste aus. Auf dem ehemaligen Partyboot seines Vaters hält er eine entwaffnende Rede, co-formuliert von seinem besten Freund, und streut die Asche seiner Mutter auf den Wannsee. Marian glaubt, dass mit diesem Ereignis die freudlosere Hälfte des Lebens beginnt. Doch es folgt ein Jahr der Verwandlung. Erfolgreiche Halbgeschwister und ambivalente Flirts führen Marian u. a. an den Plaza Konami, nach Sapporo, Neu-Delhi und Wolfsburg. Aus falscher Freundlichkeit wird warmherziger Trotz, aus unterkühlter Traurigkeit erwächst stille Euphorie - Let's talk about feelings.
#10

Nach seinem weltweit beachteten Buch »Die Welt im Rücken«, in dem er sein Leben mit bipolarer Störung literarisch brillant verarbeitet hat, legt Thomas Melle nun einen Roman vor, der die Grenzbereiche zwischen Autobiografie und Fiktion, zwischen Sehnsucht und Depression und letztlich zwischen Leben und Tod weiter auslotet.
Wie viel Selbstbestimmung ist möglich, wenn das Leben von einer psychischen Krankheit fremdgesteuert ist? Wonach sehnt sich einer, der nichts mehr zu verlieren hat? Und wie könnte es aussehen, das letzte Glück? Willkommen im »Haus zur Sonne«, einer Institution, die zugleich Wunscherfüllungsmaschine wie Abschaffungsapparat ist. Lebensmüde und todkranke Menschen liefern sich in diese vom Staat finanzierte Klinik ein, um jeden nur erdenklichen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen und dann - ohne großes Aufsehen - aus dem Leben zu scheiden. Aber will, wer nicht mehr leben will, wirklich sterben?
Thomas Melle geht unseren Sehnsüchten und Todestrieben auf den Grund und liefert so eine radikale Skizze der Conditio humana.
#11

#12

Ruanda in den 1930er Jahren: Während sich in Ostafrika immer mehr Menschen zum Christentum bekennen, verkündet Sister Deborah, eine Missionarin aus den USA, dass der Messias niemand anderes als eine schwarze Frau sein wird. Sister Deborah wird der Hexerei angeklagt und verschwindet auf mysteriöse Weise. Zwei Jahrzehnte später beschließt Ikirezi, eine geniale Akademikerin in Washington, die einst von ihr behandelt wurde, sich auf die Spuren der legendären Prophetin zu begeben. Sie taucht ein in die Vergangenheit, um ihre Geschichte zu erzählen, doch der Zauber von Sister Deborah ist gewaltiger als sie ahnt.
»In Sätzen von größter Schönheit und Bescheidenheit gibt uns Mukasonga eine Million Seelen zurück, die hinter dem Wort "Genozid" zu verschwinden drohten. « Zadie Smith
»Scholastique Mukasonga ist in Frankreich wie auch der anglophonen Welt längst auf große Resonanz gestoßen und für ihr Werk mit vielen Preisen geehrt worden. Es ist höchste Zeit, den erschütternden Geschichten, die sie zu erzählen hat, endlich auch bei uns mehr Aufmerksamkeit zu widmen. « FAZ
»Mukasonga Scholastique ist die große Erzählerin der Mimikry. Mal mit Humor, mal mit unverstelltem Blick auf Gewalt zeigen ihre Geschichten, wie jene, die anderen ihre Kultur aufzwingen wollten, sich selbst unterwarfen. « Deniz Utlu
#13

Eine Hymne auf die Überwältigung, die es bedeutet, jung zu sein
James steht an einer Schwelle, bald ist er erwachsen. Und er träumt von einem anderen Leben weit weg: das Dorf hinter sich lassen, die Eltern enttäuschen, dem allen endlich irgendwas Lebendiges, Echtes entgegensetzen. Denn hier in verschlafenen Thornmere im Norden Englands bleibt immer alles beim Alten, seine Runde als Milchjunge, die Gottesdienste, die ewigen Sorgen um seinen kranken kleinen Bruder, die Ausgrenzung der Mitschüler. Doch dann trifft James im Herbst 2002 auf Luke - ein Jahr älter, unverschämt gutaussehend, von seinen verkrachten Eltern zur Disziplinierung aufs Land verschickt - und im Laufe eines Jahres liefert sich James neuen, unkontrollierbaren Kräften aus, einer Sehnsucht, die ihn für immer verändern, einer Frage, die ihn sein Leben lang verfolgen wird: Würde ich alles riskieren für die Möglichkeit der Liebe?
Ein poetischer Roman über das Verlangen der Jugend, über die Zärtlichkeiten, Albträume und Illusionen namens Liebe. Mit den beeindruckenden sprachlichen Mitteln eines großen Dichters bestimmt Seán Hewitt das Gewicht unserer Obsessionen.
#14

Die junge Algerierin Aube hat den Bürgerkrieg der 1990er-Jahre selbst miterlebt, davon zeugt nicht zuletzt die Narbe, die ihren Hals wie ein Lächeln umspannt. Beim Überfall auf ihr Dorf hatten Islamisten versucht, ihr die Kehle durchzuschneiden, doch allein ihre Stimmbänder wurden erfasst. Nicht nur die fehlende Stimme bringt Aube nun zum Schweigen, sondern auch die staatlichen Gesetze, die verbieten, an den damaligen Bürgerkrieg zu erinnern. Ihr Schmerz und ihre Auflehnung dringen nicht nach außen. Einzig an die Tochter, die in ihrem Inneren heranwächst, kann Aube ihre Worte richten. Denn die geheime Schwangerschaft konfrontiert die junge Algerierin mit Fragen über die furchtbare Vergangenheit und eine düstere Zukunft: Hat sie das Recht, ihr Kind zu behalten? Kann sie Leben schenken, wenn es ihr selbst fast entrissen wurde? Aube kehrt zurück in ihr Heimatdorf, wo alles begann, und sucht Antworten bei den Toten.
Mit Huris gibt Kamel Daoud algerischen Frauen das Wort und stellt sich gegen das noch immer verordnete Vergessen des Bürgerkriegs und seiner Schrecken. Eine ziselierte Erzählung mit ebenso poetischer wie politischer Kraft.
#15

Auf einer verlassenen Farm in Yorkshire wird ein Mann mit einem Goldbarren fast totgeschlagen. Für die junge Londoner Journalistin Hannah ist es nicht bloß eine Geschichte mit Potenzial, sondern ihre letzte Hoffnung, nicht abzurutschen: in berufliche Bedeutungslosigkeit, Armut, Provinz. Sie recherchiert - mit letzter Kraft - und bringt einen moralisch bankrotten Investmentbanker, eine antiwoke-Kolumnistin und eine radikale anarchistische Bewegung mit dem Goldbarren in Verbindung. Was sie dann schreibt, geht viral, big-time, und bringt Hannah zurück ins Gespräch, mit Freundinnen, Redakteuren, einer Netflix-Produktionsfirma. Doch ihre spektakuläre Reportage und der sich einstellende Erfolg werfen schnell eine grundsätzlichere Frage auf: Was ist von allgemeiner Gültigkeit in diesem zerbrochenen Land?
In ihrem neuen Roman stellt Natasha Brown 'Macht' und 'Wahrheit' als Rhetorik bloß. Mit voyeuristischer Lust und einmaliger Brillanz vermisst sie unsere Worte und das, was wir sagen. Von allgemeiner Gültigkeit wird so zu einem verdorbenen Freudenfest der Sprache und ihrer ungeheuren Gestaltungskraft. Und zur gnadenlosen Familienaufstellung einer Gesellschaft, die jeden Halt zu verlieren droht.
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Am 4. August 1966 zündet eine Gruppe Studenten - die Lebanese Rocket Society - eine Weltraumrakete, um den Libanon in eine blühende Zukunft zu führen. Auf den Tag genau 54 Jahre später kommt es im Beiruter Hafen zu einer Explosion, die das ganze Land erschüttert. Meisterhaft verknüpft Pierre Jarawan diese beiden historischen Ereignisse zu einer Kontinente verbindenden Familiengeschichte weit über das Schicksal des Nahen Ostens hinaus. Denn im kanadischen Montréal stoßen die Zwillingsschwestern Lilit und Lina auf Spuren ihrer armenischen Großmutter Anoush . . .
»Frau im Mond« ist große Erzählkunst - vielschichtig, lebensprall und voller tragikomischer Ereignisse. Ein sagenhaftes Lesevergnügen!
»Frau im Mond nimmt uns schon auf den ersten Seiten wieder mit auf eine poetische Bilderreise und umfängt uns mit diesem zärtlichen Zauber und der unvergleichlichen Sprachmelodie die Pierre Jarawan so besonders machen. « Vera Kahl, Buchhandlung Blattgold, München
»Pierre Jarawan ist ein begnadeter Erzähler. Jeder seine Romane eröffnet ein Universum der Geschichte(n) und verankert gleichzeitig durch die Wuchten der Zeit unsere Menschlichkeit fest im Heute. Seine Figuren schreibt er direkt in unser lesendes Herz. « Maria-Christina Piwowarski
»Pierre Jarawans Geschichte um die Familie der Zwillinge Lilit und Lina sprüht nur so vor Farbigkeit. Einmal mehr hat er eine elegante, bildreiche Sprache gefunden, die wundervoll von Montreal bis in den Libanon führt. Ein Roman wie ein Fluss, der durch viele abzweigende Seitenarme trägt, er ist lehrreich, seine Figuren werden äußerst lebendig in Szene gesetzt. Themen wie Familie, Werte, Wurzeln, Zugehörigkeit, Verlust und Trauer finden ihren Platz und werden mit wachem Blick und großem Herzen behandelt. « Georg Schmitt, Buchhandlung am Sand, Hamburg
»Mit dieser Kontinente überspannenden Familiengeschichte vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts hat sich Jarawan selbst übertroffen: ein großer Wurf. « Rainer Marquardt, Buchhandlung Reuffel, Koblenz
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