Der historische Kriminalroman startet seinen Prolog im Herbst 1917, in dem das Land durch den ersten Weltkrieg beherrscht wurde. Nationalstolz und die Rivalität der europäischen Großmächte dominierten das Weltgeschehen. Dann erfolgt der Sprung ins Jahr 1922 und der Leser lernt Ernestine und Anton kennen. Man spürt direkt, dass sich die Autorin sehr viel Mühe mit der Ausarbeitung und Charakterisierung der Protagonisten gegeben hat, aber leider ist der Funkeln bei mir nicht übergesprungen. Ernestine erinnerte mich sehr an Miss Marple, vielleicht sogar ein bisschen zu sehr. Ihre altkluge Art ist zwar interessant, aber leider auch nicht besonders unterhaltsam. Anton zeigt sich sehr zurückhaltend, so dass auch hier wieder eine Parallele zu finden ist. Das Setting wurde gut gewählt und auch hier ist erkennbar, dass die Autorin gut recherchiert hat. Näheres hierzu wird im Nachwort aufgeführt.Abschließend kann ich sagen, dass die Nachkriegszeit gut verknüpft wurde und über der gesamten Geschichte wie ein Damoklesschwert hing. Ich würde mir für die Nachfolgebände wünschen, dass die beiden Hauptprotagonisten ein Eigenleben entwickeln um mehr Sympathiepunkte erhalten.