Eine Geschichte voller Traurigkeit, Verlust und Hoffnung
Das Buch habe ich vor langer Zeit gelesen, jetzt habe ich es gehört, mit der fantastischen Hannelore Hoger als Sprecherin.Vera kommt als Flüchtlingskind ins Alte Land und wird von Ihrer Mutter zurückgelassen. Sie bleibt auf dem Hof, den sie gleichzeitig liebt und hasst. Feinfühlig, emphatisch und direkt beschreibt Hansen das Leben von Vera, Ihrer Einsamkeit und ihrer versteckten Liebe die sie nur durch kleine Gesten und Taten zeigen kann.Als Anna Ihre Nichte mit Sack und Pack vor dem runtergekommenen Haus steht, ändert sich für Vera viel. Es beginnt fast so etwas wie Familienleben. Hansen beschreibt die Figuren wunderbar knorrig, kantig, rau und doch herzlich hinter der verschrobenen Schale. Heute, genau wie damals ist das Thema Flucht, ankommen, zu Hause sein oder sich zu Hause fühlen aktuell. Kriegstraumata werden nicht verarbeitet und die nächste Generation versteht die "Alten" nicht, die wiederum verschweigen einfach zu viel und können über ihre Erlebnisse nicht sprechen.Hoger haucht den Figuren Leben ein und macht es zu einem echten Genuss. Im Wechsel zwischen kraftvoll und zerbrechlich unterstreicht sie Hansens Schreibstil perfekt.Fazit:Eine Geschichte voller Traurigkeit, Verlust und Hoffnung. Schonungslos offen und gerade deswegen so berührend. Ich kann Lesen und oder hören nur wärmstens empfehlen.