"Die Geschichte des Klangs" von Ben Shattuck, gelesen von Reinhard Kuhnert und Tessa MittelstaedtVerlag: Hörbuch Hamburg Es gibt Geschichten, die nicht laut erzählen müssen, um lange nachzuhallen, sie klingen leise, wie eine ferne Melodie, die man erst im Innersten hört. Die Geschichte des Klangs von Ben Shattuck ist eine solche Geschichte.Ben Shattuck erzählt von zwei jungen Männern, Lionel und David, die sich in einer Bar begegnen. Der Klang der Musik führt sie zusammen und daraus wächst eine leise Liebe, die ein Leben lang nachhallt.Nach dem Krieg ziehen die beiden Männer durch die Landschaft, durch Wälder, über weiche Nadelbetten, unter einem Himmel, der ihre Liebe zu segnen scheint. Mit einer alten Phonographenwalze nehmen sie Lieder auf, und zwischen den Klängen, zwischen den Atemzügen, in stillen Momenten schwingt ihre Liebe mit.Doch wie ein Lied, das unvermittelt verklingt, reißt auch ihr Kontakt ab.Jahrzehnte später, in den 1980er Jahren, findet Anni beim Entrümpeln ihres neu gekauften Hauses die alten Wachszylinder und mit ihnen erwacht die Liebe der beiden noch einmal leise zum Leben. Ihre Entdeckung öffnet jedoch nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Frage nach ihrem eigenen Leben: Was wäre gewesen, hätte sie selbst anders geliebt, anders gelebt? Ben Shattuck schreibt mit einer Zartheit, die wie ein Windhauch berührt. Seine Sprache ist poetisch, feinfühlig und warm. Sie lässt Raum für Nachklang und all das, was zwischen den Zeilen geschieht.Ich habe diese Geschichte mit dem Herzen gehört. Reinhard Kuhnert und Tessa Mittelstaedt lesen mit einer unglaublichen Sanftheit. Ihre Stimmen tragen das ganze Gewicht der Erinnerung und zugleich die Leichtigkeit einer längst vergangenen Liebe.Die Geschichte des Klangs ist kein lautes Buch, aber es berührt tief. Und wenn das letzte Wort verhallt, bleibt etwas ganz Leises zurück, wie der Nachklang eines Tons, der noch lange im Herzen weiterklingt.