Kreidemord von Katharina Peters ist ein solider Kriminalroman, der vor allem durch seine Atmosphäre und den angenehm lesbaren Schreibstil überzeugt. Schon das Cover spricht für sich: Es ist stimmungsvoll gestaltet, passt hervorragend zum Genre und weckt sofort Neugier auf die Geschichte, die sich dahinter verbirgt.
Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und angenehm zu lesen. Peters versteht es, Orte und Situationen detailliert zu beschreiben, sodass man sich schnell ein Bild von der Umgebung machen kann. Gerade Fans von klassischen Krimis dürften diesen Stil zu schätzen wissen. Allerdings hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass sich der Einstieg etwas in die Länge zieht. Die Handlung entwickelt sich nur langsam und nimmt erst nach und nach Fahrt auf. Besonders im ersten Drittel hätte ich mir mehr Spannung und Tempo gewünscht, um direkt in die Geschichte hineingezogen zu werden.
Die Figuren blieben für mich leider etwas blass. Obwohl sie ausreichend beschrieben werden, konnte ich keine wirkliche emotionale Verbindung zu ihnen aufbauen. Ihre Handlungen wirkten stellenweise distanziert, sodass ich nicht immer mit ihnen mitfiebern konnte. Hier hätte ich mir etwas mehr Tiefe und Entwicklung gewünscht, um stärker mit den Charakteren mitzufühlen.
Alles in allem ist Kreidemord ein lesenswerter Kriminalroman mit kleinen Schwächen. Wer eine eher ruhige, atmosphärisch dichte Geschichte bevorzugt und Wert auf einen angenehmen Schreibstil legt, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen. Die kleinen Längen zu Beginn und die eher blassen Figuren trüben das Gesamtbild etwas, dennoch habe ich das Buch gerne gelesen. Ich vergebe für das Buch 4 von 5 Sterne.