Der Federmann

bitte mehr davon! 4.5 SterneDiese Reihe von Max Bentow hat sich lange auf meiner Wunschliste gehalten, bis ich in den Sommerferien dann endlich gedacht habe: Und jetzt brauche ich einen Krimi, bitte sei gut.Was mich zuallererst gepackt hat, ist die Art und Weise, wie Bentow die Kapitel aufbaut. Die Perspektive wird mittendrin gewechselt, was die Spannung und das Lesevergnügen steigert. Dadurch fand ich auch die eher längeren Kapitel sehr angenehm. Der Fall, den es zu lösen gilt, ist atemberaubend, brutal und verbirgt einen abgrundtief bösen Täter. Letzterer wird spät enthüllt und ich wäre im Leben nicht auf den Schuldigen gekommen. Meine Verdachte gingen in jegliche Richtung, aber das habe ich nicht erwartet. Mit Nils Trojan hat der Autor einen sympathischen Anti-Helden geschaffen, der eigene Probleme hat, diese anerkennt und sich trotzdem nicht kleinkriegen lässt. Ich lieb's und bin gespannt, wie die Reise weitergeht. Wer also die Reihe - wie ich - bisher ignoriert hat, sollte das schleunigst ändern. Lasst euch nicht davon irritieren, dass ich "nur" 4.5 Sterne für dieses tolle Buch vergebe. Das muss ich auf meine Sucht nach nordischen Krimis zurückführen, die für mich nach wie vor unerreicht ganz an der Spitze stehen: Und da kommt Bentow für meinen Geschmack einfach (noch) nicht hin.

Gelungener Einstieg in eine Reihe um Nils Trojan Die Reihe von Nils Trojan kennt ihr ja bereits aus meiner Liste. Nachdem ich mitten drin begonnen habe, habe ich jetzt den Weg zum Anfang gefunden. Das ist der erste Teil der Reihe über Nils Trojan und sein Ermittlerteam. Das Chaos in Nils seinem Privatleben ist dort schon perfekt. Er findet sich rein in seine Rolle als Ex-Mann und geht in Therapie. Ganz nebenbei lässt der nächste Mordfall nicht lange auf sich warten. Auf einmal begegnen Frauen in ihren Wohnungen einen Vogel, denselben, der später tot und ausgeweitet da liegen wird. Kurz bevor der maskierte Täter auftaucht. Die Frauen erfahren einen grausamen Mord und Schändung. Trojan und sein Team liegen lange im Dunkeln ehe sie dem Täter auf die Spur kommen. Das Buch ist genauso schön geschrieben wie die Bücher danach. Es liest sich dahin, es macht Spaß und verliert nie die Spannung. Zugleich ist die Vorstellung aber auch grausam. Was später besser gelöst ist: die Sprünge zu den anderen Personen erfolgt teilweise sehr plötzlich in den Kapiteln selbst. Die Sichtweise und Geschichte des Täters ist kurz gehalten und fügt sich ein, es ist nicht mit einem anderen Schriftbild hervorgehoben. Es hat der Story und der Spannung keinen Bruch getan aber es fiel eben auf. Neben den Fakten darf auch die Gefühlsdusselei in seinem Privatleben nicht zu kurz kommen. Das war wieder sehr schön. Ein guter Einstieg, man erfährt noch nicht zu viel über Nils seine Vergangenheit, vielleicht später.