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Dunkelnacht

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2022

(97 Bewertungen)15
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Kirsten Boies "Dunkelnacht" ist ein eindringlicher und historisch fundierter Roman, angesiedelt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, der die tragischen Ereignisse im bayerischen Städtchen Penzberg beleuchtet. Das Werk, das mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis sowie dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, taucht tief in ein dunkles Kapitel der Geschichte ein und zeigt eindrücklich, wie Gewalt, Angst und Opportunismus das Schicksal einer lokalen Gemeinschaft prägten.

Durch die Perspektiven der jungen Protagonisten Marie, Schorsch und Gustl thematisiert Boie Mut, Widerstand und die moralischen Dilemmata, mit denen Menschen konfrontiert waren, die zwischen Loyalität und Menschlichkeit gefangen waren. Die Erzählweise ist prägnant und kraftvoll, wodurch das Chaos und die Brutalität der letzten Kriegstage spürbar werden.

"Dunkelnacht" dient nicht nur als narrative Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch als mahnende Erinnerung an die Verbrechen, die im Namen einer Ideologie begangen wurden. Kirsten Boies akribische Recherche und fesselnde Erzählweise machen die Hinrichtung von Widerstandskämpfern durch die Wehrmacht greifbar und verdeutlichen das Spannungsfeld aus Angst, Verrat und Heldentum.

Besonders in einer Zeit, in der Nationalismus, Intoleranz und extremistisches Gedankengut wieder erstarken, ist "Dunkelnacht" eine notwendige Lektüre. Der Roman zeigt, wie schnell Gewalt eskalieren kann, wenn Ideologien ungeprüft übernommen werden, und ermutigt dazu, aus der Vergangenheit zu lernen. Kritiker und Leser loben das Buch für seine eindrucksvolle Darstellung der menschlichen Widerstandsfähigkeit in Zeiten der Krise und seine Fähigkeit, Geschichte auf eine Weise zu vermitteln, die junge und erwachsene Leser gleichermaßen bewegt.

Mehr als nur ein historischer Roman: "Dunkelnacht" ist eine kritische Reflexion über die Folgen von Extremismus und die Notwendigkeit von Empathie, Zivilcourage und einer aktiven Erinnerungskultur.

  • Ausgezeichnet mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis: Ein literarisches Meisterwerk mit bedeutender Anerkennung.
  • Mehrere SPIEGEL-Bestsellerplatzierungen seit dem Erscheinen.
  • Eindrückliche Darstellung eines dunklen Kapitels der Geschichte: Die letzten Kriegstage in Penzberg werden aus der Perspektive junger Menschen erzählt und erlebbar gemacht.
  • Zeitlose Botschaften über Mut, Widerstand und moralische Entscheidungen: Eine packende Erzählung, die über die Vergangenheit hinausweist.
  • Historisch fundierte und fesselnde Prosa: Boies Erzählweise macht das Leben einer Gemeinschaft im Zerfall des Nazi-Regimes greifbar.
  • Dringliche Lektüre in einer Zeit politischer Spannungen: Eine Mahnung, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen, um künftigen Gefahren entgegenzuwirken.
  • Perfekt für Schulen und Bildungszwecke: Eine tiefgehende, zugängliche Auseinandersetzung mit der Geschichte für den Unterricht.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
06. Februar 2021
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
128
Altersempfehlung
von 15 bis 99 Jahren
Autor/Autorin
Kirsten Boie
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
222 g
Größe (L/B/H)
216/125/16 mm
ISBN
9783751200530

Portrait

Kirsten Boie

Kirsten Boie ist eine der renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis und das Bundesverdienstkreuz.

Pressestimmen

"Boie stellt wichtige Fragen und sucht mit ihren jungen Helden nach Antworten." Andrea Kachelrieß, Stuttgarter Nachrichten, 18. 02. 2021

"Mit 'Dunkelnacht' ist ihr ein weiterer überzeugender Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte gelungen, der sich auch als Schullektüre eignen dürfte." Julika Pohle, Welt am Sonntag, 28. 02. 2021

"'Dunkelnacht' ist ein Buch, das den Leser bittet, auch in sich selbst nach Antworten und Haltungen zu suchen. Am Ende des mitreißenden wie bedrückenden Buches bleibt zudem auch dieser Lichtblick: 'Die Angst kann nicht alles, die Angst bleibt nicht immer der Sieger.'" Nordsee-Zeitung, 08. 02. 2021

"Ein bewegendes Antikriegsbuch sowie ein berührender, hochaktueller Roman, der die Frage nach Schuld und Verantwortung stellt." Buch aktuell, 23. 02. 2021

"Ihr Buch ist nicht nur ein Versuch zu verstehen, wie es zu den Morden kommen konnte, sondern auch ein Mahnmal für die Opfer." Sylvia Schwab, Deutschlandfunk Kultur, 24. 02. 2021

"Nazi-Gedankengut ist bekanntlich heute in Teilen der Bevölkerung wieder gesellschaftsfähig. Dunkelnacht könnte ein wirksames Gegenmittel sein" Ulrike Borowczyk, Berliner Morgenpost, 20. 02. 2021

"Dass Kirsten Boie aus dem Vorfall in Penzberg, von dem sie auch erst vor nicht allzu langer Zeit erfahren hat, ein Buch gemacht hat, kann man nicht genug würdigen. Es gibt viele Jugendromane über das Dritte Reich (in den letzten 10 Jahren sind vielleicht weniger neue als früher dazugekommen), aber Dunkelnacht ist, weil es die Düsternis der Zeit sprachlich so erfahrbar erzählt, ein besonders beeindruckendes Buch." jugendbuchtipps. de, 17. 04. 2021

"Ein hervorragend erzähltes, wichtiges, aber auch ein sehr hartes Buch - selbst für Erwachsene." freundin, 24. 03. 2021

"Kirsten Boies Erzählung ist weit mehr als ein herausragendes Jugendbuch, es ist ein Buch darüber, wofür man mit seinem Menschsein einstehen möchte. Und damit gleichermaßen bedeutsam für Jugendliche wie für Erwachsene." 1000 und 1 Buch, 01. 04. 2021

Kirsten Boie versteht es meisterhaft, zu erzählen, ohne anzuklagen. Sachlich, ohne Pathos, und doch so berührend. Ein grandioses Buch! Maren Bonacker, buch & maus, 2/2021

"Kirsten Boies Buch 'Dunkelnacht' über den Fanatismus von Nazis kurz vor Kriegsende 1945 hat mich als ich es las sehr berührt. Es ist nicht nur interessant für Kinder- und Jugendliche, es ist politisch und hochaktuell. Es zeigt zu welchen Verbrechen Menschen fähig sind." Judith Schulte-Loh, WDR 5, 08. 05. 2021

"Kirsten Boie hat aus dem historischen Stoff einen Jugendroman gemacht, der eine zeitlose Frage stellt: Mitlaufen oder sich dem Unrecht entgegenstellen?" DIE ZEIT, 04. 03. 2021

"Es ist schon jetzt eines der wichtigsten Bücher des Jahres." Danny Marques Marcalo, NDR Fernsehen (Hamburg Journal), 20. 02. 2021

Eine große Leserschaft wünscht man ihr, so einfühlsam macht sie aus Namen, die auf Gedenksteinen stehen, fühlende, handelnde, zweifelnde Wesen. Andrea Kachelrieß, Süddeutsche Zeitung, 16. 04. 2021

"Kirsten Boie erzählt auf sehr souveräne Art und Weise und man merkt in jeder Zeile dieser Novelle ihr großes Können. Andre Kagelmann, Deutschlandfunk, Bücher für junge Leser, 03. 04. 2021

Um die Erinnerungen wachzuhalten, schrieb Kirsten Boie die Ereignisse der Mordnacht in dem schmalen Band "Dunkelnacht" als Novelle auf. Auch für eine Generation, die in einer Zeit aufwächst, in der durch Pegida und AfD wieder rechtes Gedankengut bis weit in die Mitte der Gesellschaft und ihre Alltagssprache vordringt und die Verbrechen der Nationalsozialisten vergessen werden. Roswitha Budeus-Budde, Süddeutsche Zeitung, 08. 02. 2021

"Für ihren Roman hat Kirsten Boie eine eindrückliche Sprache gefunden, karg , dokumentarisch, gleichzeitig ist sie rhythmisch. . ." Niels Beintker, Bayern 2 Kultur, 05. 02. 2021

"Es bleibt nicht nur Entsetzen nach der Lektüre. Sondern tatsächlich auch viel Unverständnis darüber, dass sämtliche Prozesse bis in die späten fünfziger Jahre hinein mit Freisprüchen endeten. Boie aber hat mit Dunkelnacht zumindest den Opfern ein nachdrückliches Denkmal gesetzt." Gerrit Bartels, Tagesspiegel, 09. 02. 2021

An die Opfer der Penzberger Mordnacht erinnern heute ein Gedenkstein und ein Raum im Museum. Kirsten Boie hat dem ein eindrückliches Buch hinzugefügt." Birgit Müller-Bardorff, Augsburger Allgemeine, 08. 02. 2021

"Mit 'Dunkelnacht' ist ihr in straffer Novellenform ein großer Wurf gelungen. Ein fesselndes Stück Literatur, das Archiv-Recherche und Bericht mit Fiktion zu einer Novelle verwebt, die, wie man es sich wünscht, aber nicht immer bekommt in der Jugendliteratur, noch viel mehr Fragen, Schichten, Zusammenhänge hervorholt, als auf der Oberfläche zu sehen ist." Eva Maria Magel, FAZ, 22. 03. 2021

"sehr gut recherchiert . . . . eindringlich erzählt" Johannes Kößler, ORF, 09. 02. 2021

"Kirsten Boie versteht es meisterhaft, zu erzählen, ohne anzuklagen. Sachlich, ohne Pathos, und doch so berührend. Ein grandioses Buch!" buch & maus, 01. 06. 2021

"Der Autorin gelingt es, die Schrecken abzubilden ohne zu beschönigen und einen relevanten Beitrag zur Erinnerungskultur beizutragen. Besonders empfehlenswert." Comelia Braun, Medienprofile, 3/2021

"Eine unbedingte Leseempfehlung sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene!" Büchereien Wien, August 2021

"Ein packendes und eindrückliches schmales Büchlein, das sehr viel mit sehr wenigen Worten sagt." Rosa Schmidt-Vierthaler, diepresse. com, 22. 01. 2021

"Kirsten Boie hat diesen Fall recherchiert und zu einem bedrückenden, beinahe szenischen Kammerspiel verdichtet. In knappen Sätzen schildert sie mit schmerzhafter Präzision, wie aus Nachbarn unerbittliche Gegner geworden sind, wie ideologische Verblendung jede Menschlichkeit ausradiert. Große Geschichte spiegelt sich im Kleinen. Die beklemmende, atmosphärisch dichte Schilderung wird durch die Figuren dreier Jugendlicher, die zwischen den Fronten stehen, nochmals intensiviert. Boie gelingt ein bewegendes Stück Erinnerungsliteratur, das unter die Haut geht. Und nebenbei erfindet sich die bekannte Erfolgsautorin völlig neu." Jurymeinung der Kritikerjury bei der Nominierung zum Deutschen Jugendliteraturpreis

"Das Buch schaut in einen Abgrund. Wer diesen Blick riskiert, wird kritischer und vorsichtiger gegenüber sich und der Welt." Jurymeinung, Empfehlungsliste Evangelischer Buchpreis 2022

Besprechung vom 22.03.2021

Das soll man verstehen

Ein großer Wurf: Kirsten Boie erzählt in "Dunkelnacht" von den mörderischen letzten Tagen des Kriegs

Wie um Himmels willen haben sie weiter zusammengelebt in dieser Stadt nach dem Ende des Krieges: die Witwen und die Waisen der Opfer - und die Frauen und Kinder der Täter?" Kirsten Boie stellt sie in ihrem Nachwort selbst, die Fragen, die einen umtreiben. Und dazu gehört unbedingt, dass man diese Fragen auf den ersten Blick gar nicht sieht. An vielen Orten nicht und auch nicht in Penzberg, in der Nähe des Starnberger Sees.

Ein hübsches Städtchen mit freundlichen Menschen, oberflächlich besehen ist das einzig Kuriose der kohlegefüllte Hunt an einem Kreisel zum Ortseingang, der als Denkmal daran erinnert, dass hier, in der oberbayerischen Idylle, bis 1966 Kohle gefördert worden ist. Und wer an der "Straße des 28. April 1945" vorbeikommt, der denkt sich allenfalls: Das wird der Tag gewesen sein, an dem die Penzberger, wie viele andere Bayern, die weißen Betttücher heraus- und die Hitlerbilder abgehängt haben, weil die Amerikaner kamen.

Dass es der schwärzeste Tag war, den Penzberg je erlebt hat, schwärzer, als Kohle sein kann, das weiß man nur, wenn man länger sucht. Nach dem Denkmal oder der Ausstellung im Stadtmuseum. Am 28. April 1945 hat sich die "Penzberger Mordnacht" ereignet, 16 Menschen, 14 Männer und zwei Frauen, eine davon hochschwanger, mussten sterben, erhängt, erschossen als "Verräter". Ein Regiment von Soldaten, deren Anführer an den Endsieg glaubten, und der Mob der nationalsozialistischen "Werwölfe" hat sie ermordet, weil zuvor der sozialdemokratische Altbürgermeister, wie viele andere, geglaubt hatte, der Krieg sei schon beendet. Ein tödlicher Irrtum, der in einer Mischung aus Fanatismus, Rachsucht, Denunziation und unterlassener Hilfeleistung dazu führte, dass sich die Täter in eine Art Blutrausch steigerten.

Das könne wieder passieren, hat vor einigen Jahren ein Zeitzeuge gesagt. Er war 14 Jahre alt, als sich die Mordnacht ereignete, eines von vielen der sogenannten Endphasenverbrechen. So alt ist auch Marie, eine der drei Jugendlichen, die miterleben, wie Freunde, Bekannte, Nachbarn ermordet werden. Ihr Vater bleibt durch einen Zufall verschont. Mit Marie, Schorsch und Gustl hat sich Kirsten Boie drei ganz und gar lebendige Figuren ausgedacht, um die "Penzberger Mordnacht", so lange sie her ist, gegenwärtig zu machen. Wie der Zeuge von einst sieht Boie Erinnerungen verblassen, das Interesse an der deutschen Geschichte ab- und die Verharmlosung, sogar Bewunderung für die Taten des Nationalsozialismus zunehmen.

Dagegen schreibt sie an. Mit "Dunkelnacht" ist ihr in einer straffen Novellenform ein großer Wurf gelungen. Ein fesselndes Stück Literatur, das Archiv-Recherche und Bericht mit Fiktion zu einer Novelle verwebt, die, wie man es sich wünscht, aber nicht immer bekommt in der Jugendliteratur, noch viel mehr Fragen, Schichten, Zusammenhänge hervorholt, als auf der Erzähloberfläche zu sehen ist. Dort wird chronologisch erzählt und im Grunde ruhig, aber doch in kurzen Kapiteln wie mit angehaltenem Atem, stets wie in einem Drama die beteiligten Personen vorangestellt.

Deren Konflikte treten rasch zutage: Schorsch, 15 Jahre alt, der Sohn des örtlichen Polizeimeisters, ist verliebt in Marie, der 16 Jahre alte Gustl ist es auch. Aber Gustl, dessen Eltern "Rote" gewesen sind, ist zu den "Werwölfen" gegangen, um mit Rache an den "Volksverrätern" die Schande der Eltern abzuwaschen. Ein Fanatiker, bis ihn die Grausamkeit seiner erwachsenen Kameraden spüren lässt, dass nichts solche Verbrechen rechtfertigen kann. "Was wird Marie zu ihm sagen, wenn Frieden ist?", fragt sich Gustl, die Antwort bleibt offen. Aber Marie, die Tochter des roten Metzgers, und Schorsch, der Sohn des regimetreuen Polizisten haben gesehen, wie der alte Bürgermeister und seine sieben Kollegen am Sportplatz erschossen worden sind. Mit Schorsch hetzt der Leser von Tat zu Tat. Mit der Erzählerstimme lauscht er feigen Ausreden, erkundet die niedrigsten Beweggründe, hört das Nazi-Vokabular, das klingt wie frisch aus Internet-Filterblasen geschöpft. Nichts davon ist plakativ oder grob, oft mehr angedeutet - und umso wirkungsvoller.

Boie hat sich für eine beinahe traditionelle "allwissende" Erzählweise entschieden und zeigt doch eine Stimme, deren Allwissenheit scheitern muss an jener Frage, wie das denn kommen konnte: dass ganz normale Leute zu "Werwölfen", zu Mördern an ihren Nachbarn wurden. Und wie in aller Welt man denn danach weitermachen könne? Zumal nach langen Prozessen die Täter nur wenige Jahre später wieder auf freiem Fuß waren. "Sechzehn Ermordete und kein einziger Mörder. Das soll man verstehen", schreibt Boie im Nachwort.

Auch ihre Erzählerstimme drückt sich nicht davor, diese Fassungslosigkeit zu zeigen, in kurzen Sätzen, in Auslassungen, in Szenen, die nah herangezoomt werden. Mit all den Zwischentönen, den Originalnamen und Schauplätzen, Parolen und Begriffen des Nationalsozialismus, sogar dem angedeuteten umgangssprachlich-bayerischen Reden, das Nähe erzeugt, ergäbe "Dunkelnacht" ein in allen Schattierungen schwarzgraues Bild, wären da nicht die Lichtblicke. Leute, die das Richtige tun, auch in solchen Zeiten. Wie Schorsch, der zum Retter wird und lernt: "Die Angst bleibt nicht immer der Sieger."

EVA-MARIA MAGEL

Kirsten Boie: "Dunkelnacht". Novelle.

Oetinger Verlag, Hamburg 2021. 112 S., geb., 13,- [Euro]. Ab 15 J.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon wordworld am 14.07.2025
Kirsten Boie vermischt Historie mit literarischer Fiktion zu einer beklemmenden, aber wichtigen Mahnung.
LovelyBooks-BewertungVon Ronja_ am 13.03.2025
Berührend, greifbar, erschreckend echt.