Juliette ist Oberste Befehlshaberin von Sektor 45, doch Macht bringt eigene Dämonen mit sich. Sie hadert mit Schuld, Dunkelheiten in sich und dem, was sie opfern muss. Warner und Juliette treten nun mit zwei Perspektiven auf, was Warners Charakter tiefer beleuchtet. Manche Szenen sind berührend und intensiv, so mancher Dialog sitzt. Gleichzeitig gibt es Passagen, die sich zäh lesen, und das Ende kommt so abrupt, dass man mit offenem Mund zurückbleibt. Der Cliffhanger ist stark, lässt aber zugleich Frust zurück. Die Liebesbeziehung ist weiterhin emotional geladen, aber spürt man öfter die Belastung durch Geheimnisse und Zweifel. Der Schreibstil bleibt meist flüssig und bildreich, doch gelegentlich wirkt das Tempo inkonsistent und manche Enthüllungen werden zu ungefiltert hineingestoßen. Insgesamt ein solides Buch mit spürbarer Tiefe, das aber nicht ganz frei von Schattenseiten ist.