Die Ernährungs-Docs - Starke Gelenke

Gesunde Küche, bei der auch der Genuss nicht zu kurz kommt Der erste Satz im Buch: "Gelenkbeschwerden sind ein Volksleiden" Wenn ich mich im Freundes- und Bekanntenkreis oder in der Familie so umsehe, muss ich diesem Zitat leider zustimmen. Es gibt doch kaum jemanden, der nicht im Lauf der Jahre mit irgendwelchen Beschwerden wie Rheuma, Arthrose oder Gicht zu kämpfen hat. Das Ärztetrio Matthias Riedl, Anne Fleck und Jörn Klasen, kurz die Ernährungsdocs, sind mir schon aus zwei anderen Büchern bekannt und konnten mich mit ihren Ausführungen und Tipps überzeugen, so auch diesmal wieder. Aber nehmen wir das Buch einmal etwas genauer unter die Lupe.Ca. die ersten fünfzig Seiten beschäftigen sich mit der Theorie. Die Ernährungsdocs räumen mit einigen Vorurteilen und Halbwahrheiten auf. Sie erklären, wie Gelenke funktionieren und was sie krank macht. Auch ein ausführliches Kapitel über Medikamente bzw. Schmerzmittel gibt es. Hier werden Wirkung und Nebenwirkungen in Relation gesetzt, aber auch Alternativen aufgezeigt. Zusammenhänge zwischen dem seelischen Befinden und Gelenkbeschwerden, der Auswirkung von zu wenig Schlaf und mangelnder Bewegung werden aufgezeigt. Das wichtigste und umfangreichste Kapitel jedoch widmet sich der Ernährung.Auch hierzu gibt es erst einmal Theorie. Einige wichtige Lebensmittel werden detailliert vorgestellt. Die Küche als Hausapotheke - es ist erstaunlich, was man mit der richtigen Nahrung bewirken kann. Es gibt so viele "Entzündungshemmer", die auf jeden Fall hilfreich sind, wenn man sie regelmäßig zu sich nimmt. Nützlich bei der Auswahl der richtigen Nahrung ist eine Tabelle, die genau aufzeigt, welche Antioxidantien, Fettsäuren, Vitamine oder Spurenelemente etc. wo enthalten sind. Mit dieser Hilfe kann man sich seine eigenen Lieblingsrezepte schon mal ein wenig abändern, indem man sie mit wertvollen Lebensmitteln oder mit so genanntem Superfood ergänzt. Dabei geht es auch um das leidige Thema Übergewicht, denn auch dies ist der Gesundheit nicht gerade förderlich.Damit man sich seine Ernährung sinnvoll zusammenstellen kann, gibt es viele Empfehlungen aber auch Warnungen, was man in der Nahrung lieber reduzieren oder worauf man ganz verzichten sollte. Da sich diese Ratschläge bei Arthrose und Rheuma von der Ernährung bei Gicht etwas unterscheiden, sind mehrere Tabellen im Buch zu finden. Es gibt ein paar Abweichungen, aber eines haben die Tabellen auf jeden Fall gemeinsam: gute undwertvolle Inhaltsstoffe, die allgemein gesund sind, nicht nur bei den hier besprochenen Beschwerden.Kommen wir zum besten Teil des Buches, dem Rezeptteil, denn hier können wir aktiv werden und leckere Gerichte ausprobieren. Die Rezepte zum Genießen sind in diverse Kategorien eingeteilt. Da findet man jede Menge Frühstücksideen, Tipps für kleine Gerichte, Hauptgerichte oder Süßes und, als Special, Blitzrezepte für unterwegs.Die Rezepte sind übersichtlich dargestellt, alle bebildert und mit Symbolen versehen, so dass man schon auf den ersten Blick erkennen kann, ob einen das Gericht anspricht, ob es für Veganer oder Vegetarier geeignet ist, ob es schnell geht, sich gut vorbereiten lässt, ob man es gut mitnehmen kann etc.Bei jedem Rezept findet sich ein Kasten mit Informationen zu speziellen Lebensmitteln. So erfährt man beispielsweise beim von mir ausprobiert und für gut befundenen Brokkoli-Linsen-Salat interessante Details zu den wertvollen Hülsenfrüchten. Beim Brokkoli-Reis-Gratin wird näher auf den so wichtigen und gesunden Brokkoli eingegangen usw. Ich habe schon viel Interessantes aus diesem Buch erfahren und blättere immer wieder gerne darin. Das Ausprobieren macht Spaß, die entstehenden Gerichte sind lecker, und so ganz nebenbei tue ich meiner Gesundheit etwas Gutes. Es gibt tolle Rezepte für jeden Geschmack. Zum Frühstück hat man die Wahl zwischen süßem Früchtequark, selbst gemachtem Nuss-Granola oder Birchermüsli, aber auch Lachstatar mit Gurken, diverse Smoothies, Kräuteromelette und vieles mehr wird vorgestellt. Auch pikante Brotaufstriche dürfen nicht fehlen, und Backrezepte für herzhafte Brote oder Chia-Quark-Brötchen runden dieses Kapitel ab. Bei den kleinen Gerichten findet man jede Menge Salate, die schon so gut aussehen, dass man nicht widerstehen kann. Meine Fotos zeigen, dass man das fotografierte Ergebnis durchaus so hin bekommt. Ich habe hier vegetarische Gerichte gewählt, aber auch meinem Mann, der anfangs skeptisch war, hat bisher alles sehr gut geschmeckt. Besonders bei den Hauptgerichten kommt dann durchaus auch öfter Fleisch oder Fisch auf den Tisch, alles sehr verführerisch in Szene gesetzt. Hier findet man Mediterranes und Asiatisches neben gesunder Hausmacherkost. Da wären Asia-Gemüse-Wok mit Rindfleisch, Minestrone, Risotto aber auch Pichelsteiner Eintopf mit Pute oder Rindergulasch Szegediner Art, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Gerade jetzt im Sommer stehen als nächstes der Knusperfisch auf Gurkengemüse und die Garnelenspieße auf meiner ToDo-Liste ganz oben.Selbst die Süßschnäbel kommen auf ihre kosten, denn sie können beispielsweise einen Schoko-Limetten-Kuchen mit Beeren, Schokoküchlein mit Granatapfelsoße oder selbst gemachtes Eis (Papaya-Joghurt oder Avocado-Schoko) genießen.Alles in allem ist dies wieder ein umfangreiches und sehr gelungenes Buch der Ernährungsdocs, das über viele, zum Teil revolutionäre Neuigkeiten in Sachen Gelenke informiert, bei dem aber auch der Genuss nicht zu kurz kommt.

Eine perfekte Mischung aus Informationen / Tipps und abwechslungsreichen Rezepten