Nietzscheanische Disruptoren oder kühle Sozialingenieure? Ein kulturwissenschaftlicher Blick auf die »heroische Moderne«.
War die Geschichte der »heroischen Moderne« im 20. Jahrhundert bloß eine des »Höllensturzes« und der »Bloodlands« oder auch eine der erfolgreichen Demokratien und Sozialstaaten? Und wer waren die Heroen dieser Moderne Dezisionisten, die disruptiv eine neue Welt erzwingen wollten, oder Sozialingenieure, die soziale Gemeinschaft von unten aufbauten? Thomas Etzemüller beschreibt Versuche, in einer wirren, unsicheren Epoche Ordnung zu schaffen, und analysiert dazu konstruktive Experten, die diagnostizierten und justierten, statt mit großer Geste abzuräumen. Dabei zeigt er: Ihr Wirken war zutiefst ambivalent, denn Gemeinschaft durch Inklusion bedeutete auch den Ausschluss »untauglicher« Menschen.