Was war die Konzeption der Idee in der theoretischen Philosophie des 17. Jahrhunderts, dem Zeitalter des Rationalismus? Holger Gutschmidt untersucht den von Descartes wieder eingeführten Begriff der "Idee". Er wird in seiner Bedeutung und Funktion für die großen erkenntnistheoretischen und metaphysischen Entwürfe von Autoren wie Descartes, Spinoza und Leibniz bestimmt und dabei die derzeitige Forschungssituation umfassend aufgearbeitet.
Holger Gutschmidt versammelt in diesem Band mehrere Untersuchungen zur Konzeption der Idee und ihrer Beziehung zum Begründungsbegriff in ausgewählten Theorien des 17. Jahrhunderts. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Philosophie René Descartes', der den Ideenbegriff in die neuzeitliche Erkenntnistheorie einführt. Weitere Kapitel widmet er Antoine Arnauld sowie der Logik von Port Royal, Spinoza und schließlich Leibniz. Die Untersuchung der Ideenkonzeption vor dem Hintergrund ihrer Funktion in den jeweiligen Theorien der Erkenntnis und der Begründung führt zu einer Reihe von neuen Forschungsresultaten und Korrekturen der bisherigen Forschungssituation. Der Autor beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema der von Descartes eingeführten sogenannten "objektiven Ideen", dem Verhältnis von Idee und Begriff, der Seinsart von Ideen, der Funktion der Idee von Gott, dem direkten Realismus.