Vielfach ist die Rede von Traditionen - doch was ist damit gemeint? Wie unterscheiden sie sich von bloßen Gewohnheiten und ähnlichem? Und sind Traditionen ein problematisches Phänomen, weil sie unfrei machen, oder stützen sie den Menschen als freies Wesen, indem sie Orientierung bieten? Steffen Kluck analysiert Traditionen als Widerfahrnisse. Mit diesem Ansatz lassen sich Traditionen adäquat verstehen und angemessen beurteilen.
Der Begriff der Tradition ist wissenschaftlich stiefmütterlich behandelt worden. Zwar gab es immer wieder prominente Bezugnahmen, eine systematische Gesamtbetrachtung fehlt allerdings. Steffen Kluck unternimmt es, Tradition als Phänomen ernst zu nehmen. Was ist eine Tradition? Worin unterscheidet sie sich von Gewohnheit oder Zwang? Da Traditionen in heutigen gesellschaftlich-politischen Diskursen zudem einschlägig konnotiert scheinen, ist eine Aufklärung darüber, was es mit ihnen auf sich hat, kein bloß theoretisches Problem. Es ergeben sich vielmehr aus den philosophischen Reflexionen relevante praktische Konsequenzen.
Inhaltsverzeichnis
I. Exposition
1 Die vagen Tücken des Konzepts
2 Status quo ante
3 Die Probleme der Tradition
4 Methodische Entscheidungen
II. Phänomenologie der Tradition
I1 Traditionsanalysen in der Phänomenologie
I2 Aspekte des Phänomens
I3 Kern und Peripherie
III. Argumentationsfiguren
1 Anthropologie
2 Epistemologie
3 Ethik
4 Kulturphilosophie
5 Politische Philosophie
IV. Schlussbetrachtungen