Endlich will der Vampir Lothaire, der in der Mythenwelt unter dem Namen "der Erzfeind" bekannt ist, sein Jahrundert langes Endspiel zuende bringen und sich mit seiner Auserwählten Soraya vereinen. Um auf der Erde wandeln zu können, ist die Göttin des Todes in den Körper der Sterblichen Elizabeth gefahren. Allerdings denkt die gar nicht daran, ihr Leben einfach so aufzugeben und setzt alles daran, um die totale Übernahme zu verhindern, was Lothaire um jeden Preis verhindern muss. Je mehr Zeit er mit Ellie verbringt, desto machen sich Zweifel in ihm breit, ob seine Entscheidung auch die Richtige war.Meine Meinung:Lothaire war in den Vorgängern immer einer meiner absoluten Lieblingscharaktere und nach zehn Bänden und den Ereignissen auf der Insel war seine Geschichte überfällig. Zwar kamen einige Längen vor und verlief insgesamt recht ruhig, aber gerade diese Entschleunigung habe ich sehr geliebt, da sich Cole stark auf die langsam wachsende Anziehung zwischen Lothaire und Elizabeth, sowie deren Konflikte, Dramen und Emotionen konzentrierte, die es mitunter in sich hatten und auch nicht ganz einfach waren. So ging es eben nicht nur um sein Endspiel, sondern auch um die Kontrolle über Macht, dem freien Willen und der Frage, was man wirklich im Leben will.Der Prolog war richtig spannend und mir gefiel die Atmosphäre, die die Autorin da erschuff. Ich konnte mir die Szenerie richtig bildlich im Kopf vorstellen und obwohl ich dieses Buch bereits zum zweiten Mal las, konnte es ich mich von Anfang sehr fesseln. So fieberte ich mit Lothaire und seiner Mutter mit, die kein einfaches Schicksal hatten und das bereits hier den Mann aus dem Junge formte, der er später einmal sein würde. Lothaires Vergangenheit machte einen großen Teil seiner Persönlichkeit aus und beeinflusste immer wieder sein Denken und Handeln. Dieser Mann konnte so verbohrt und storrisch sein, dass ich mir am liebsten die Haare gerauft hätte und da bot Elizabeth ihm nicht nur ordentlich Kontra, sondern veränderte ihn Stück für Stück, ohne seine wesentlichen Züge zu verändern. Man merkte, dass er so etwas eindeutig nicht gewohnt war und es gab Stellen, wo ich lachen oder breit grinsen musste, weil seine Fassade zu verrutschen drohte und Ellie ihn so aus der Fassung brachte.Die Beziehung zwischen den beiden war von Anfang an nicht einfach und teilweise auch etwas toxisch, aber ich fand es gut, dass es nicht einseitig verlief, sondern immer wieder Höhen und Tiefen besaß. Lothaire verhielt sich oft wie ein Neandertaler, erwartete, dass sie sich ihm fügte, was Ellie sich nicht gefallen ließ. Sie zeigte ihm allzu deutlich, dass sein Verhalten einfach das letzte war und sie nie ihren freien Willen aufgeben würde. Die Ereignisse brachten ihn dazu, über sich, sein Leben und seine Taten nachzudenken und eventuell auch so was lästiges wie Emotionen zuzulassen. Zwar besaß die Geschichte einige Längen, aber ich fand den Slow-Burn absolut toll. Es machte Spaß, wie Elli und Leo, wie sie ihn später nennt, sich immer wieder fetzten, sich prickelnde Wortgefechte lieferten und den anderen teils so sehr reizte, dass es beinahe schon wehtat. Denn trotz allem hatten sie so eine tolle Chemie und es war schön, wie Lothaire nach und nach wieder zu sich fand, während Ellie lernte, für sich und ihre Interessen einzustehen. Die Wendungen in ihrer Liebesgeschichte waren emotional und spannend und gerade das Ende ist super gestaltet worden.Die Nebenhandlungen wurden gut in die Haupthandlung mit eingewoben und sorgten immer wieder für kleine Auffrischungen, wenn die Geschichte drohte, zu sehr ins Stocken zu geraten. Der Zweig rund um Soraya war interessant, allerdings hätte ich durchaus gerne ein paar mehr Informationen und Hintergründe zu der Göttin des Todes erhalten, die ein absolutes Miststück war. Allerdings muss ich auch sagen, dass es gut passte und es super war, dass Leo udn Ellie genügend Raum für ihre Geschichte erhielten. Cole verwob auch sehr geschickt die Vorkommnisse aus dem vorherigen Teil und baute neue Handlungsstränge für die folgenden Bände, was bereits wieder meine Neugier weckte und auch nach über zehn Bänden einfach Spaß machte.Meine Highlights waren definitiv die Charaktere, die die etwas dünne Geschichte perfekt trugen. Vor allem die Nebenfiguren mochte ich so gerne. So durfte man wieder auf Chase, Thad, die Walküren und andere Wesen aus den Vorgängern treffen, die ebenfalls für etwas Auflockerung sorgten und die Chemie zwischen ihnen war sehr schön. Irgendwie war es ja niedlich, dass Thad Lothaire immer noch so verehrte und egal, was der Vampir auch tat, für den Teenager war er ein Held. Am liebsten mochte ich die Alte, die es faustdick hinter den Ohren hatte und nicht auf den Mund gefallen war.Mit dem Schreibstil bin ich schnell warmgeworden, was auch an den besser gestalteten Übergängen lag, was es nie abgehackt wirken ließ. Zwar sprang es zu Anfang etwas hin und her in der Erzählung, aber hier störte es mich nicht stark, da es sich schnell fing und bis zum Ende relativ flüssig lesen las. Vereinzelt tauchten Längen auf, aber Cole schaffte es dann immer wieder, mein Interesse neu zu entfachen. Die Atmosphäre gefiel mir richtig gut und ich konnte schön beim Lesen abschalten.Fazit:Lothaire sticht aus der Reihe etwas hervor und das gefiel mir richtig gut. Zwar erkannte man gewisse Elemente wieder, aber es wirkte dennoch anders als die Vorgänger, was gerade an dem Setting lag. Es war die meiste Zeit recht ruhig, konzentrierte sich aber stark auf die Charakterentwicklung und die Beziehung zwischen dem Vampir und Elizabeth, die defnitiv ihre Höhen unf Tiefen hatte und nicht immer einfach war. Ich liebte die Wortgefechte und Dramen zwischen ihnen und fand es schön, wie beide sich im Luafe der Geschichte veränderten. 5 von 5 Sterne