In seiner Jugend erlebte Uilleam ein Trauma, das er nie überwand, aber tief in sich begrub, bis es nach den den Erlebnissen auf der Insel wieder voll ausbricht. Eigentlich sehnt er sich nur nach dem Tod, doch als er der jungen Chloe begegnet, die als Sklavin verkauft werden soll, erkennt er in ihr seine Gefährtin und eine Leidenschaft in sich, die er längst für verloren glaubte. Doch zwischen den beiden gibt es Dinge, die ihre Zukunft zerstören könnten.Meine Meinung:Diesen Band hielt ich nicht in guter Erinnerung und er war für mich eines der wenigen Bücher von Cole, die ich nicht wirklich mochte. Ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass es mir zu langatmig war und zu viel Drama enthielt. Daher war ich bei diesem re-read sehr gespannt, wie es mir nun gefallen würde, hatte aber wenig Lust darauf. Und so startete die Geschichte auch nicht gut für mich. Die vielen Wechsel in der Handlung waren nicht meins und ich mochte die beiden Hauptfiguren nicht sehr, vor allem Uilleam, der auch nur Will genannt wurde, war mir wenig sympathisch. Allerdings änderte sich dies für mich, als sich die Handlung mehr setzte, tiefgründiger wurde und den Figuren Raum zum Atmen ließ. Denn dann wurde es richtig gut und ich fieberte mit dem Paar mit, das es definitiv nicht leicht hatte und dem einige Bürden im Weg standen.Die Geschichte ließ sich zunächst etwas holprig lesen, weil Cole sehr viel zwischen den Zeiten und den Handlungssträngen hin und her sprang, was es für mich schwierig machte, reinzufinden. Das änderte sich auch danach nicht und ein Ereignis jagte das nächste. Zwar wurde es so nicht langweilig, aber mir machte es nicht viel Spaß. Dennoch hatte es auch etwas und Chloe entpuppte sich als eine sehr starke Protagonistin, die Will nicht nur die Stirn bot, sondern ihm auch die Liviten las, was der Mann bitter nötig hatte. Durch die Folter auf der Insel hatte er es nicht leicht, wurde von Albträumen, Sinnestäuschungen und Flashbacks gequält, die auch seine bittere Vergangenheit wieder ans Licht brachte, aber sein Verhalten war mitunter sehr grenzwertig und heftig, auch wenn ich ihn durchaus verstand. Chloe tat ihm zunächst sehr gut, bis das erste große Geheimnis gelüftet wurde und er sich wirklich mies verhielt. Ich fand es interessant, wie sehr sich Will und Chloe von den anderen Charakteren in der Reihe unterschieden. Zunächst hielt ich Chloe für diese typisch starke Frau, die sich nichts sagen ließ, aber dann blitzte eine Verletzlichkeit auf, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Das Chaos ihrer Gefühle, gerade was ihren Vater und Will anging, war sehr greifbar und ich konnte ihre Wut und Enttäuschung verstehen, aber auch die Vorurteile von Will, den sein Trauma wieder quälte und ihn gegen seine Natur handeln ließ. Der Selbsthass, die Ängste und seine Schwierigkeiten, mit der Vergangenheit abzuschließen gingen mir teilweise unter die Haut und eigentlich schien ein Happy End für die beiden unmöglich. Der Wandel der Figuren war daher sehr interessant und spannend und mir gefiel es, dass es langsam vonstatten ging, anstatt abrupt. Die Stärke der Geschichte lag nicht in der Spannung oder der Rahmenhandlung, da relativ wenig passierte und sich meist auf einen Handlungsort konzentriert wurde, aber die Liebesgeschichte mit all ihren Höhen und Tiefen war klasse. Die Autorin konzentrierte sich stark auf die Emotionen, den Schmerz und das Misstrauen zwischen Will und Chloe und das war teilweise sehr schmerzhaft und ich stand mal auf der einen oder anderen Seite, weil ich beide verstehen konnte und so hoffte, dass sie trotz allem zueinander fanden. Das Finale geriet auch rech spannungsarm, fesselte aber gerade wegen den Entscheidungen, die die Protagonisten treffen mussten und das Bonuskapitel machte richtig Lust auf den Band mit Wills Zwilling Munro, den ich im Laufe des Geschehens sehr gern mochte. Die Zwillinge hatten ein starkes Band und es war interessant, wie unterschiedlich Will und Munro waren und doch so viele Gemeinsamkeiten besaßen.Mit dem Schreibstil musste ich dieses Mal ein wenig warm werden, da mir die vielen Wechsel am Anfang nicht so zusagten, aber ich war dennoch relativ schnell wieder drin und hatte meinen Spaß damit. Cole schaffte es, eine tolle Tiefe miteinzubauen, ohne diesen gewissen Witz zu vernachlässigen und hielt sich zum Glück mit großen Dramen zurück, bzw. dick aufzutragen. Die Entscheidungen und Handlungen der Charaktere wirkten authentisch und ich fieberte mit ihnen mit.Fazit:Dieser Band konnte ich im Gegensatz zum letzten Mal echt positiv überraschen und ich finde es prima, das es mir nun mehr Spaß machte. Zwar war der Anfang aufgrund der vielen Wechsel nicht so meins, wobei die Szene mit Nix? Fahrkünsten mich schon zum Lachen brachte, aber erst nachdem sich die Handlung etwas setzte und dem Drama rund um Will und Chloe Zeit zum Entwickeln ließ, konnte mich die Geschichte sehr gut unterhalten. Mir gefiel es, dass es sich hauptsächlich auf das Paar, ihre Trauma und ihre Beziehung konzentrierte und wenig Action enthielt, was ich als sehr erfrischend empfand. 4 von 5 Sterne