Rydstrom versucht seit Jahrhunderten sein Königreich zurückzuerobern und als er sich auf der richtigen Spur wähnt, wird er von der mächtigen Sorceri Sabine entführt. Sie will ihn zwingen, einen Erben mit ihr zu zeugen, damit die Prophezeiung ihres Bruder Omort wahr werden kann. Allerdings rechnen beide nicht mit der wachsenden Anziehung zwischen ihnen und müssen wählen, was ihnen wichtig ist.Meine Meinung:Die Geschichte von Rydstrom und Sabine habe ich damals sehr geliebt und fand sie bis auf kleinere Längen richtig packend und interessant. Nun war ich gespannt, wie sie mir beim erneuten re-read gefallen würde, da sich mein Geschmack doch ein wenig geändert hat und ich mit meinen früheren Rezensionen zu dem Buch nicht mehr ganz übereinstimme. Dennoch konnte es mich auch dieses Mal sehr gut unterhalten und es gab einige Stellen, wo ich breit grinsen oder lachen musste, weil es einfach so herrlich trashig war. Allerdings gefiel mir dieser Band ein wenig mehr als der Vorgänger, da es trotz ausschweifender Szenen wesentlich mehr Handlung aufwies und ich die Romanze zwischen der Zauberin und dem Dämonenkönig spannender fand. Beide hatten trotz ihrer anfänglichen Situation eine tolle Chemie und ich fand es herrlich, wie sich bekämpften, vor allem ihre Gefühle.Das Buch begann mit einer Vorstellung von Sabine und ihrer Schwester Melanthe, die wie sie auch eine Sorceri war. Beide hatten es faustdick hinter den Ohren, während Lanthe noch die Zurückhaltendere von ihnen war und man bekam einen guten ersten Eindruck von Sabine, ihren Kräften und ihrem Leben. Ich war wieder sehr gespannt darauf, wie sie sich entwickeln würde und fand ihre genervte Art zu herrlich. Zuerst trat das Geschehen ein wenig auf der Stelle, aber spätestens ab der Flucht gab es viele Wendungen, die das Interesse wach hielten und bei denen ich mit ihnen mitfieberte. Dennoch überschlug es sich auch nicht und den Charakteren wurde genügend Raum zum Atmen und Weiterentwickeln gegeben, sodass man vor allem bei Sabine andere Seiten kennenlernen durfte. Cole konzentrierte sich stark auf die langsam wachsende Zuneigung zwischen Rydstrom und der Zauberin, was mir gut gefiel und es gab auch genügend Lügen, Intrigen und Halbwahrheiten zwischen ihnen, die die emotionale Spannung bis zum Schluss aufrecht erhielten. Die Chemie war schön spürbar gewesen und ich mochte ihre Liebesgeschichte sehr gerne, weil sie sich in gewissen Dingen recht ähnlich waren und so verbohrt sein konnten. Eine Wandlung war durchaus bei beiden spürbar, aber ich fand es gut, dass sie keine komplette Kehrtwende machten und im Kern sich treu blieben.Die vielen Handlungen wurden gut miteinander kombiniert und die mit Omort und seinen finsteren Plänen war sehr spannend. Ich fand es nur schade, dass sich das Finale zu sehr überschlug und innerhalb weniger Seiten beschrieben wurde. Zuvor ließ sich die Autorin viel Zeit mit ihrer Welt, der Liebesgeschichte und den Hintergrundgeschichten von ihrem Paar, aber der Endkampf mit Sabines Halbbruder Omort geriert definitiv zu kurz, da hätte sie gerne ein wenig die Prioritäten verschieben dürfen. Und dabei fand ich gerade seine Geschichte so herrlich widerlich und abstoßend, dass sie ein wenig mehr Potenzial enthielt.Dennoch fand ich ihn als Charakter sehr interessant, auch wenn es mich oft an Games of Thrones erinnerte und mich seine Aussagen, Gelüste und Taten mehr als einmal etwas fassungslos machten. Die vielen Nebenfiguren wurden gut mit in das Geschehen eingebaut und gerade Puck fand ich so niedlich. Mein Highlight waren definitiv die feierwütigen Hexen, die mit den Sorceri keine Freundschaft hegten und Hettiah, die mich wie Omort einfach nur fertig machte. Zwar gab es dieses Mal keine Verweise auf den nächsten Band, aber dennoch war es super, wie viele Wesen aus der Mythenwelt auftauchten und endlich wurden auch mal die Sorceri ins Licht gerückt, über die es in den Vorbänden nur leichte Andeutungen gab.Das Buch ließ sich dank des flüssigen Schreibstils schnell lesen und zog mich in seinen Bann. Es machte Spaß und ich liebte ihren unterschwelligen Humor, die Wortgefechte und die Spannung. Die trashige Note passte einfach perfekt und unterhielt mich bestens. Nur manche Begriffe wie Grotte, Liebeshöhle und ähnliche fand ich einfach nur furchtbar. Da läuft es mir immer ein wenig eiskalt den Rücken runter.Fazit:Die Geschichte von Rydstrom und Sabine war ein auf und ab, nicht nur, was ihre Gefühle füreinander anging. Es hatte ein paar Längen und ich fand es schade, dass der Endkampf innerhalb weniger Seiten erzählt wurde, aber mir gefiel der sechste Band der Immortals After Dark Reihe gerade wegen seinem Paar und der leicht trashigen Note so gut. Trotz der gewissen Langatmigkeit war es auch turbulent und spannend, die Hintergrundgeschichten der Protagonisten zu erfahren. Die Liebesgeschichte wurde bis auf kleinere Schwächen schön ausgebaut und die Chemie zwischen ihnen stimmte. Von mir gibt es:4 von 5 Sterne