Unterhaltsam, kurzlebig, spannend. Weniger Perspektivenwechsel wären wünschenswert. Minicliffhanger am Ende der Kapitel nervt.
Inhalt:Die Magier haben einen Verräter unter sich im Castillo. Doch zunächst weiß niemand von ihnen, dass es sich um einen Wechselbalg handelt, der das Aussehen eines Freundes angenommen hat. Der Freund befindet sich währenddessen in Gefangenschaft und Lebensgefahr. Die Magier versuchen den Verräter zu enttarnen. In der Zwischenzeit wurden Jen und Alex durch das Portal zu einem vergessenen Ort teleportiert, der sich alsbald als tödliche Falle herausstellt. Sie müssen einen Ausweg finden, um dem zu entkommen. Mir hat der dritte Band der Reihe gut gefallen. Ich mag den Schreibstil, der sich flüssig, dynamisch und auch etwas frech liest. Zudem habe ich das Gefühl, dass er sich inzwischen etwas gebessert hat und nicht länger mehr ganz so cool und fancy klingen mag. Der Schreibstil ist modern, aber nicht, dass er länger mehr allzu übertrieben wirkt, sondern sich dies in Spitzfindigkeiten gewandelt hat. Durch die Neckereien der Figuren wirkt das Geschehen etwas aufgelockert. Zum Glück ist nicht zu viel Humor eingebaut, sondern nur an der ein oder anderen Stelle. Dort wo es ernst sein sollte, ist es das auch.Ich mag die kurzen Kapitel in dem Buch, die eine gewisse Dynamik in die Geschichte bringen. Auch mag ich die einzelnen Figuren, da diese sympathisch wirken und gleichzeitig Interesse wecken. Allerdings haben diese Aspekte auch ihre Nachteile. Die kurzen Kapitel führten auch dazu, dass nach jedem die Perspektive gewechselt wurde. Da es sich hier um einen großen Figuren-Cast handelt, kamen auch viele Sichten zum Einsatz. Leider hätte ich es besser gefunden, wenn man länger bei einer Figur geblieben wäre, denn gerade wenn man in das Geschehen eingetaucht war, war das Kapitel zu Ende und in den meisten Fällen auch der Handlungsstrang. Was ich nämlich auch nicht sonderlich toll fand, dass fast an jedem Ende des Kapitels es einen kleinen Cliffhanger gab. Dies konnte ich schon bei Fitzeks Büchern nicht leiden, da es nach jedem Kapitel mit der Zeit ermüdend ist und auch etwas frustrierend. Man befindet sich gerade bei Jen und Alex, wie sie versuchen ihrer schwierigen Situation zu entfliegen, es passiert etwas Spannendes und dann ist plötzlich das Kapitel zu Ende und man landet wieder im Castillo, wo die Anderen den Verräter ausfindig machen wollen.Die vielen Perspektivenwechsel wecken bei mir auch den Eindruck, dass ich bei den Figuren noch immer nur an der Oberfläche kratze. Sie wirken so, als wären sie sehr vielschichtig und interessant und die ein oder andere Figur öffnet sich auch mal in einem Kapitel, sinniert über ihre Vergangenheit. Aber sie teilt es mit, eine gewisse Emotion wird schon rübergebracht, aber es verblasst auch so schnell wieder und wird bedeutungslos, da es ja doch alsbald an einer anderen Stelle weitergeht. Das finde ich etwas schade.Zudem finde ich auch, dass teils etwas zu sehr durch die Handlung gehetzt wird. Wenn man schon so viele Perspektiven hat, dann sollte man diese auch nutzen. Zum Beispiel gab es einen Kampf zwischen einen Wechselbalg und einer Lichtkämpferin, wo er sich zu erkennen geben hat. Er hat dann bei seinem weiteren Auftritt nur davon gesprochen, dass er sie umgebracht hätte und wie heftig der Kampf war, aber letzten Endes hätte es mir gefallen, wenn ich bei dem Geschehen dabei gewesen wäre. Die Sache mit der Schattenfrau bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Der Autor baut hier eine hohe Spannung auf und auch eine hohe Erwartung. Die Frau ist jemand aus der Vergangenheit. Die Unsterblichen müssten sie kennen und irgendetwas muss passiert sein, damit diese so einen Hass auf die Lichtkämpfer insbesondere die Unsterblichen entwickelt hat. Das Interesse beim Lesen steigt immer mehr, wer denn nun die Frau ist und ich hoffe, dass der Autor die Erwartungen nicht zu hochschraubt, sondern es am Ende tatsächlich eine überraschende und pfiffige Auflösung gibt.Fazit:Trotz den einzelnen Kritikpunkten hat mir der Band insgesamt gut gefallen. Er hat mich unterhalten und hat sich gut gelesen. Obwohl meine Kritik groß klingt, sind es doch nur kleine Störfaktoren und Ärgernisse, teilweise auch nur, dass ich es etwas schade finde. Es ist für mich nichts Gravierendes, weshalb ich die Reihe nicht weiterlesen würde und zudem hoffe ich, dass die Figuren mich mir noch mehr öffnen werden, umso länger ich sie kennenlernen darf. Alex ist mir ja beispielsweise auch nicht mehr so unsympathisch wie im ersten Band. Daher vergebe ich dem Buch 4 Sterne. Anmerkung:Was ich an Kritik bei der Reihe nicht verstehen kann, ist der Harry Potter Vergleich. Ja, in der Reihe geht es um Magie. Ja, es gibt Gut und Böse und ja es tauchen Magier auf, die sich noch in der Ausbildung befinden, aber diese sind meistens schon erwachsen bzw. zumindest so alt, dass man diese nicht mehr als Kinder bezeichnen kann, besonders die Gruppe, die man als Leser begleitet. Zudem ist das Magiesystem ein anderes. Es gibt nicht DEN Auserwählten. Es gibt Nimags, die die Muggels in den Harry Potter Bücher sind, aber die Nimags können zu Magiern werden, wenn sie die Energie des Gestorbenen bekommen und dabei können sie ein Licht- oder ein Schattenkämpfer werden. Natürlich gibt es Parallelen zum Harry-Potter-Universum, aber das entsteht, weil es sich um die gleiche Thematik dreht. Es gibt im Bereich von Fantasy-Magie noch so viel mehr als Harry Potter, dass ein krampfhafter Vergleich anderen Büchern einfach nicht gerecht wird. Außerdem hat man viel mehr Spaß beim Lesen, wenn man eben nicht an die berühmteste Reihe aus dieser Thematik denkt.